„Nur der Wandel ist beständig“, sagte der griechische Philosoph Heraklit 500 vor Christus. Die Natur lebt uns diese Wahrheit jeden Tag und jedes Jahr vor. Von Frühling über Sommer, Herbst und Winter ist das einzige konstante der Wandel. Die Blätter wachsen und verdorren, die Knospen sprießen und die Blumen verblühen, die Früchte reifen und werden geerntet.
Doch was ernten wir, wenn wir uns diesem allgegenwärtigen Naturgesetz entgegenstellen?
Wenn Flüsse in Ihrem Bachbett ruhen sollen, erleben wir hin und wieder unsere Ohnmacht bei den Jahrhunderthochwassern. Wenn wir denken, wir können uns vor Erdrutschen durch mehr Beton, Hangsicherungen und Balustraden schützen, dann spüren wir ab und an, dass wir die Natur nicht aufhalten können.
Das Urelement des Lebens, den natürlichen Wandel, beherrschen und unterbinden zu wollen, wirkt bei näherer Betrachtung größenwahnsinnig. Doch es braucht auch diese Art von Übermut, sich die Natur untertan machen zu wollen. Nur dadurch ist erlebbar, wo der menschliche Einfluss nach Konstanz aufhört und das natürliche Gesetz des Wandels beständig bleibt.
Doch wie würde eine Welt aussehen, in der Wandel nicht nur der kreischende Schrei nach mehr Geld, mehr Wohlstand, mehr Zeit etc. enthält? Wenn wir erkennen, dass sich alles wandelt und wir aus dem Moment und aus den Gegebenheiten die Zukunft gestalten?
Was wäre, wenn wir wirklich die Veränderungen des Lebens kontrollieren könnten?
Für den einen traumhaft, für den anderen ein Albtraum. Deshalb wird es nie dazu kommen. Man stelle sich vor, man könnte selbst die eigene Alterung beeinflussen – immer 16, 25 oder 35 Jahre.
Aber was lehrt uns die Natur als mögliche Option?
Denn niemand will ständig seine Wohnung in Schutt und Asche sehen, nur um sie wieder aufbauen zu können. Niemand will ständig seine Beziehung beenden, nur um wieder von Neuem beginnen zu können. Ein Jobwechsel macht besonders dann Freude, wenn der Wechsel selbst gewählt ist.
Genau darin liegt der Schlüssel zur Büchse der Pandora.
Kein Bauer auf der Welt würde auf eine dicht bewachsene Wiese seine Saat ausbringen. Aussichtslos wäre es für die Keimlinge, sich zu entwickeln. Er dreht die komplette vorhandene Bepflanzung auf links und holt das, was unten war, nach oben und umgekehrt. Er wartet nicht, bis die Erosion, ein Brand oder die Jahreszeiten passieren. Er nimmt ganz bewusst den Pflug in die Hand und spannt die Ochsen davor.
Schaffe für dich Wachstumspotenzial, indem du deinen Pflug in die Hand nimmst (Stift und Papier) und beantworte dir folgende Fragen:
- In welchem Bereich ist deine aktuelle „Bepflanzung“ nicht die, die du haben möchtest?
- Wann hast du das letzte Mal einen Lebensbereich auf links gedreht?
- In welcher Beziehung/Situation versuchst du den Wandel des Lebens gerade zu kontrollieren?
- Hast du schon einmal die Kraft der natürlichen Veränderung in deinem Leben explosionsartig gespürt? Wenn ja, was hast du nach einiger Zeit für dich in dem Bereich verändert und was resultierte daraus?